Rathaus der Zukunft spekulative Transformation eines öffentlichen Ortes

Denkt man an heutige Rathäuser, so handelt es sich oft um anonyme, auf die notwendigsten Funktionen reduzierte Verwaltungsapparate. Von der ehemals
öffentlichen Typologie, die Nutzungen wie Markthallen, Tanzböden, Rats- und
Gerichtssäle unter einem Dach vereinte, ist kaum etwas übrig geblieben.
Die Semesteraufgabe besteht darin, aus und mit Bestand in Berlins Mitte ein
„Rathaus der Zukunft“ zu entwerfen, das die aktuelle Rolle dieser Typologie
durch eine neue, zukunftsweisende Vision überschreibt.
Die Entwurfsaufgabe orientiert sich dabei an dem gleichnamigen Wettbewerb
„Rathaus der Zukunft, Berlin-Mitte“, der im August offen ausgeschrieben wurde.
Im Gegensatz zur Ausschreibung, die einen reinen Neubau vorsieht, soll
im Rahmen des Semesters ein leerstehendes Bestandsgebäude vor Ort (das
ehemalige Mercure Hotel aus den 70er Jahren) als Grundlage des Entwurfs
dienen und als Ausgangspunkt für eine Transformation des Ortes genutzt
werden. Das Rathaus der Zukunft kann dabei als Collage verstanden werden,
die sich zwischen Bestehendem und Neuem, zwischen Realität und Utopie,
Kontext und Imagination bewegt. Ausgehend vom Bestand lädt die Aufgabe
dazu ein, das Rathaus über seine Funktion als Verwaltungszentrum hinaus
vor allem als öffentlichen Ort zu verstehen, dessen Form, Ausrichtung, Lesart,
Aussehen, Rolle, Atmosphäre, Nutzung etc. von Ihnen erforscht, erfunden,
definiert und interpretiert wird.